Warum ich Berater und Coach wurde
Dass ich heute Menschen dabei unterstütze, neue berufliche Wege einzuschlagen, hat auch eine Menge mit meiner eigenen Biographie zu tun. Ich war selbst mehrmals arbeitslos und stand zweimal vor der Frage, ob ich meinen bisherigen Beruf weiterführen soll – oder ob ich einen Neuanfang wage.
Beim ersten Mal war ich nicht bereit dafür. Um es genauer zu formulieren: Ich war nicht bereit, mich ernsthaft mit dem Gedanken auseinanderzusetzen, dass meine berufliche Laufbahn im Verlagswesen zu Ende war. Das spürte ich zwar intuitiv, aber ich wollte nicht darüber nachdenken, welche Konsequenzen diese Erkenntnis hat. Nämlich: loszulassen und berufliches Neuland zu betreten.
So kam es, dass ich Anfang 2012 an meinem beruflichen Tiefpunkt angelangt war: Ich führte einen Arbeitsrechtsprozess gegen meinen damaligen Arbeitgeber, weil er mir gekündigt hatte, ich hatte gravierende gesundheitliche Probleme, und meine Therapeutin attestierte mir ein Erschöpfungssyndrom – die Vorstufe zum Burnout.
Kurz: Ich war physisch und mental nicht in bester Verfassung, um es freundlich zu formulieren. Meine berufliche Zukunft lag hinter einem undurchdringlichen Schleier, denn eine Rückkehr in das Verlagswesen, in dem ich bis dahin 14 Jahre lang gearbeitet hatte, kam für mich nach den Erfahrungen der vorhergehenden Jahre nicht in Frage. Alternativen? Ich hatte nicht die geringste Idee, wie es weitergehen könnte.
Entgegen dem Rat meiner Therapeutin entschloss ich mich spontan, eine Weiterbildung zu absolvieren, in der berufliche Neuorientierung eine zentrale Rolle spielte. Dort fasste ich wieder Mut, denn meine Mitstreiter im Seminar gaben mir positive Feedbacks zu meinen Fähigkeiten und Stärken, und allein das baute mich wieder auf.
Dazu kam die Einsicht, dass es einigen in diesem Kurs auch nicht besser ging als mir, oder sogar im Gegenteil: dass sie sich in weit schwierigeren Situationen als ich behaupten und sich freischwimmen mussten.
Mit gestärktem Selbstvertrauen wagte ich mich wieder auf den Arbeitsmarkt. Und siehe da: Ich bekam eine Teilzeitstelle als Lektor – aber nicht im Verlagswesen. Ich mochte ja meine Arbeit als Lektor, und noch heute habe ich mit dem Büchermachen zu tun, zumindest indirekt in einer anderen Rolle, nämlich als Ghostwriter und Textdienstleister. Die Arbeitsbedingungen in der Verlagsbranche passten damals einfach nicht mehr zu meinen Werten und zu meinen Ansprüchen an diese Tätigkeit.
In meiner neuen Position fand ich ein berufliches Umfeld, das meiner Persönlichkeit und meiner Arbeit Wohlwollen, Respekt und Wertschätzung entgegenbrachte. Zudem gab mir die Stelle die Gelegenheit, in Ruhe meine Selbstständigkeit aufzubauen – oder es zumindest erst einmal zu probieren.
2013 nahm ich dann einen ersten Anlauf, um mich als Content-Marketing-Dienstleister zu positionieren. Ich spürte aber schon bei der Ausarbeitung des Business Plans, dass dieses Geschäftsmodell nicht mit meinen persönlichen Bedürfnissen in Einklang stand. Im Rückblick bin ich froh, dass ich damals meinem Bauchgefühl folgte, diese erste Geschäftsidee nicht weiterzuverfolgen, auch wenn sie Erfolg versprechend war, denn die Nachfrage nach solchen Marketingkonzepten und -instrumenten stieg zunehmend.
Aber es war irgendwie nicht mein Ding, zumal ich in demselben Jahr begonnen hatte, Seminare und Workshops zu verschiedenen Themen zu leiten – und das machte mir riesigen Spaß. Deshalb entschloss ich mich auch, eine Fortbildung zum Trainer zu machen. Diese Fortbildung und die guten Erfahrungen aus den Seminaren und Workshops gaben mir das diffuse, aber eben doch vor allem positive Gefühl, irgendwie „angekommen“ zu sein.
Mit der Fortbildung zum Business Coach 2014 folgte ich eher diesem positiven Gefühl, als dass ich einen klaren, zielgerichteten Plan dafür hatte, aus Training und Coaching ein Angebot zu formulieren, von dem ich leben könnte. Anders formuliert: Ich folgte eher meiner Neugier und meiner Intuition als einem durchdachten Business-Masterplan.
Keine Frage, ich hatte auch Glück. Noch während meiner Fortbildung zum Business Coach fragte mich eine Bekannte, ob ich nicht Kunden des privaten Weiterbildungsanbieters, bei dem sie arbeitet, coachen wolle.
Ich zögerte keinen Moment. Und noch heute betreue ich Kunden für diesen Weiterbildungsanbieter, Kunden, die ein Coaching für berufliche Neuorientierung absolvieren wollen.
Warum ich Ihnen das alles so haarklein erzähle? Meine eigenen Erfahrungen sind eine starke Motivation für meine heutige Arbeit als Berater und Coach, und zwar aus mehreren Gründen:
- Ich kenne die Hoffnungen, Wünsche und Träume, aber auch die Unsicherheit, die Zweifel und Ängste in Phasen der beruflichen Neuorientierung und der Arbeitslosigkeit.Ich weiß, was Sie bewegt, und deshalb bin als Berater und Coach auch Ihr verständnisvoller Zuhörer und geduldiger Gesprächspartner.
- Eine berufliche Neuorientierung und Neupositionierung ist nicht nur eine Phase der Unsicherheit. Sie ist vor allem eine Chance, mit Abstand zum bisherigen Beruf neue Perspektiven auf das zu gewinnen, was einem selbst wichtig ist – und was nicht.Ich weiß, wie Sie Ihren beruflichen Standort bestimmen und wie Sie in Ruhe Ideen für Ihre berufliche Zukunft entwickeln können.
- Eine beruflichen Neuorientierung und Neupositionierung ist ein Prozess, der mal mehr, mal weniger Zeit in Anspruch nimmt. Er erfordert, dass Sie in sich hineinhorchen, ob diese oder jene Idee als reale Tätigkeit für die nächsten Jahre wirklich tragfähig ist.Ich weiß, wie Sie Ihre Ideen für eine neue Tätigkeit intensiv prüfen, um entscheiden zu können, ob Sie wirklich diese berufliche Richtung einschlagen wollen.
- Wenn Sie in sich hineinhorchen, sollte Sie auch auf das hören, was Ihnen Ihr Bauchgefühl mitteilt, gerade, wenn Sie in Bezug auf eine neue Tätigkeit oder Position unsicher sind. Wir neigen dazu, Job-Entscheidungen zu rationalisieren, und das gilt umso mehr, wenn wir über berufliche Alternativen nachdenken und Angebote von Arbeitgebern prüfen. Dabei ist unsere Intuition ein sehr guter Gradmesser für unsere Bereitschaft, eine neue Tätigkeit und/oder eine neue Position tatsächlich zu übernehmen.Ich weiß, dass das, was Sie wollen, genauso wichtig ist wie das, was Sie können – und deshalb will ich Ihnen Mut machen, Ihrer Intuition zu folgen und Ihren eigenen Weg zu gehen.